Die International Union for the Conservation of Nature (IUCN)
zur Einbringung standortsfemder Arten

 

Das Mischen von Faunen und Floren, das der Mensch durch den Transport von Arten über biogeographische Grenzen verursachte, war zusammen mit der Vernichtung von Lebensräumen, während der letzten Jahrhunderte auf der ganzen Welt, eine bedeutende Ursache für das Aussterben von Arten. Viele dieser Verluste blieben unbemerkt, aber es gibt heute eine zunehmende Erkenntnis der ökologischen Kosten dieser künstlichen Einbürgerung. Biologische Einwanderungen bedrohen heute die Biodiversität in globalem Maßstab. ... In den meisten Fällen waren die Einwanderungen irreversibel.

Die Ausbreitung und Einbürgerung beendete die biologische Isolation von Lebensgemeinschaften und ihre Koevolution. Diese Isolation war aber Voraussetzung für die Entstehung und den Fortbestand der Vielfalt, die den Reichtum unseres Planeten ausmacht. ...

Die gefahren, die von eingeführten Arten ausgehen sind immens, und ständig steigend. Da sie meist irreversibel sind, könnten sie auf lange Sicht sogar zerstörerischer sein als Lebensraumverluste und Degradation. Die Verhütung weiterer Einbürgerungen hat deshalb besonders große Bedeutung. Das Management eingebürgerter Fremdländer die sich zu einer Bedrohung entwickelt haben, ist ebenfalls von großer Bedeutung. Es ist sicher, daß das globale Management standortsheimischer Biodiversität in Zukunft in zunehmendem Maße auch das Management standortsfremder Arten einschließen wird.

(Draft: IUCN Guidelines for the Prevention of Biodiversity Loss due to Biological Invasion
Okt. 1996 -  Aus dem Intermet Nov 1999 - Übersetzung: Klein)