JAGD UND WALD

Sind die Schalenwildarten von der Ausrottung bedroht?

Fast in jeder Diskussion mit Funktionären des DJV wird uns vorgeworfen, wir würden die Ausrottung der Schalenwildarten fordern, oder es gäbe schon fast kein Schalenwild mehr. Um diesen für einen Naturschutzverband infamen Vorwurf beurteilen zu können, muß man sich die Grafiken zu den Schalenwildabschüssen in verschiedenen Gebieten ansehen.

Grafik der Rehwildabschüsse
in Deutschland

Dabei zeigt sich zum Beispiel für Rehe auf der Fläche der BRDalt nach den Angaben des DJV, dass die Anzahl der Abschüsse bis heute zunimmt. Die Anzahl stieg von 200.000 im Durchschnitt der Jahre 1936-1939 bis zum Jagdjahr 1994/1995 auf 800.000, also auf das vierfache. Dabei beziehen sich die Zahlen für 1936-1939 auf das gesamte Reichsgebiet, also auf eine Fläche, die fast doppelt so groß ist wie die BRD vor der Wiedervereinigung, auf die sich die Angaben für 1961-1995 beziehen. Der Bestand nimmt also immer noch zu, und so wird klar, daß mit den 1.034.925 Stück der jährliche Zuwachs noch nicht "abgeschöpft" wird. Ähnliche Verhältnisse herrschen in vielen unserer Nachbarländer und herrschten in der DDR.

Wo einzelne Jäger (meist Förster oder Waldbesitzer) ihren Umgang mit dem Wald verantwortungsbewußter gestalten, bekommen sie in aller Regel ganz erhebliche Schwierigkeiten mit dem DJV oder seinen Untergliederungen. Der Grund ist, daß die Hobbyjäger meist keine Zeit haben, auf ein Stück Wild längere Zeit zu warten. Der Terminkalender und das "Schüsseltreiben" setzen Grenzen. Sie wollen deshalb viele Tiere im Revier haben. Da das Wild anderer Leute Wald frißt, entsteht daraus kein Problem für den Jagdinhaber.

Andererseits besteht dauernd massiver Druck der Jägerlobby daß mehr

Greifvögel

Rabenvögel

Kormorane

Reiher usw.

zum Abschuß freigegeben werden. Darüber hinaus werden von Deutschlands Jägern alljährlich aus purer Lust am Töten hunderttausende von Tieren erschossen oder in Fallen erschlagen. In den letzten 3 Jagdjahren (jeweils 1.4. – 31.3.) waren es nach Angaben des DJV:

1999/2000

2000/2001

2001/2002

 

658.410

606.456

642.892

Füchse

472.708

442.127

466.350

Hasen

218.018

188.172

168.825

Wildkaninchen

56.015

51.830

55.402

Baum- u. Steinmarder

39.955

38.419

45.042

Dachse

35.469

31.241

29.929

Iltisse und Wiesel

788.722

749.729

831.216

Wildtauben

31.900

29.720

33.568

Wildgänse

12.394

11.491

12.252

Rebhühner

7.578

8.578

12.801

Waldschnepfen

Als beschämendes Ergebnis stehen die fett gedruckten und rot hinzterlegten Arten

Iltis

Dachs

Waldschnepfe

Rebhuhn

und 2 Arten der Wildgänse

seit vielen Jahren auf der Roten Liste der in Deutschland vom Aussterben bedrohter Tierarten.

 

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